Die Passionsspiele in Oberammergau, sind ein lange gehegter Traum von mir. 

Die „Pestmatrikel“ als Quelle ( Oberammergau wurde von der Pest weitgehend. )

Seit mehr als 350 Jahren erfüllen die Einwohner Oberammergaus das Versprechen ihrer Vorfahren und bringen jedes zehnte Jahr „den Passion“ zur Aufführung. Eine Niederschrift des Gelübdes konnte aber bisher – und vermutlich wird dies auch in Zukunft so bleiben – nicht gefunden werden.

Wie kommen wir am besten mit dem Rad'l nach Oberbayern?

Der Reisetag steht fest, es ist der 16.08.22. Da wir am Vormittag noch einiges zu erledigen haben, nehmen wir die Westbahn nach München und kommen am Abend dort an. Weil es günstig, zweckmäßig und gut ist haben wir im Motel One in Bahnhofnähe das Zimmer gebucht.

Koomot sagt uns, es sind 96 km am Radweg nach Oberammergau. Luigi und ich sind überzeugt, dass schaffen wir.

Gleich nach dem Frühstück starten wir in Richtung Isarradweg und fahren bis Polling. 

Da ich unbedingt den Starnbergersee sehen möchte. Müssen wir durch den Forstenrieder Park und dann zur alten Olympiastrasse sagt man uns in Polling. 

Google Maps ist überfordert, wir verlassen uns auf die Aussagen der Rad'lfahrer. Der Forstenrieder Park hat sich gut versteckt. Einer netten Dame die mit dem Rad unterwegs ist, liegt dieser auf dem Weg. Wir radeln gemeinsam den beschriebenen Weg. So, da sind wir, lässt sie uns wissen. Die nette Dame rät uns " gerade durch, dann kommt ihr zur alten Olympiastrasse. " 

Doch der Park ist riesen groß und erweist sich als Labürynt. Nach mehrmaligen nachfragen, finden wir den Weg und sind Mittag am Starnbergersee. Baden ist ein Muß. 

Nach der Abkühlung fahren wir weiter den See entlang über Possenhofen bis Tutzing. Über diverse Buchungsplattforen konnten wir noch kein Zimmer in unserer Preisklasse finden.

Das Glück ist auf unserer Seite, schnell finden wir beinahe das letzte Zimmer in Oberammergau und bleiben 2 Tage.

Der Wirt ist nett und kompetent. Er erklärt uns, wie wir am besten zu Tickets für die Vorstellung kommen.

Wie fast alle Oberammergauer ist auch sein Sohn bei den Passionsspielen engagiert. Als Judas hat er eine starke Rolle zu besetzen. 

Der Ort ist eine echte Sensation, die Preise auch. Die Häuser sind Werke der bedeutenden Lüftlmalerei. 

Das Pilatushaus wurde von Franz Seraph Zwinck bemalt. Das Fresko "Christus vor Pilatus" wird namensgebend.Mit der Scheinarchitektur schuf der "Lüftlmaler" eines der Hauptwerke süddeutscher Fassadenmalerei. Heute ist hier ist ein lebendiges Museum untergebracht. 

Im Inneren der Kirche kommt man vom Staunen nicht heraus. Der wunderbarer Barockbau ist Peter und Paul geweiht.

Auch das Kunsthaus kann sich sehen lassen. Die Fassade ist mit alter Kleidung bestückt. 

Die Schnitzkunst ist allgegenwärtig. 

Nun wird es Zeit den Ortsrundgang zu beenden.

Die Menschenmassen aus aller Welt, welche zu den Passionsspielen anreisen werden immer mehr.

Das Passionstheater fasst 4500 Personen und ist von Mai - Okt. 5x die Woche ausverkauft.

Um 13:30 beginnt der Erste Teil Vorstellung dieser dauert bis 16:00 Uhr. Von 19:00 - 21:30 Uhr wird Teil 2 gespielt.

Die Vorstellung vom Leben wirken und sterben Jesu beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und endet mit der Auferstehung. 

Photographieren während der Vorstellung ist untersagt. Ich kann es nicht lassen, darf aber nicht erwischt werden. 

Die Vorstellung ist so beeindruckend und jedes Geld wert. Wir haben € 120,- für eine Karte im Sektor F bezahlt. 

Am nächsten Tag fahren wir weiter. Gerne würden wir übern Silbersteinstausee nach Achenkirch fahren.

Der Wettergott meint es  nicht so gut mit uns. Nach wenigen km fängt der Regen an.

Wir nehmen den Rad'lweg und fahren Richtung Garmisch. Bald sind wir durch und durch naß.

Um eventuell die Bahn zu erreichen, beschließen wir die Route zu ändern und fahren weiter nach Mittenwald. Um die Mittagszeit kommen wir dort an.

Wir nehmen die trockenen Sachen, aus den Rucksäcken und ziehen uns um .

Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen, es scheint sogar die Sonne. Die sehenswerte "Lüftlmalerei" ist auch hier allgegenwärtig.

Von Mittenwald führt ein wunderbarer Radweg durch die Karwendeltäler nach Seefeld. 

Am frühen Nachmittag kommen wir nach Seefeld. Da der Akku aufgeladen werden muß, beschließen wir einen Rundgang durch den mondänen Ort. Wir stellen fest, dass das Angebot nicht unserer Preisklasse entspricht. Das wunderbar Panorama mit dem  Seekircherl muß man unbedingt gesehen haben.

Wir beschließen noch bis Innsbruck zu radeln.

Oje in Reith regnet es schon wieder. Zufällig kommen wir bei einer Bushaltestelle vorbei. Der Dorfbus bringt uns wieder retour nach Seefeld.

Mit den Schienenersatz fahren nach Innsbruck. Weil wir am Samstag vom Zillertal über die Gerlosplatte nach Mittersill radeln möchten, fahren wir bis Jenbach und übernachten im Jenbacherhof. Leider endet die geplante Tour wegen des starken Regen im Zug nach Linz. 

 

Wir sind wieder gut zu Hause mit vielen wunderbaren neuen Eindrücken angekommen.